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Der Börsenflüsterer | 69
Die ECN-Revolution
Market-Maker und Spezialisten spielen eine wichtige Rolle, doch es ist
nicht so, dass sie dies völlig kostenlos tun. Tatsache ist, dass sie aus der
Handelsspanne (Differenz) zwischen Angebots- und Nachfragepreis
ihre Profite generieren. Das bedeutet, dass wir sie bezahlen.
Ein sogenanntes ECN (Electronic Communication Network) ermöglicht
es uns, dies zu umgehen. Das ECN ist ein Netzwerk aus Computern, das
es Käufern undVerkäufern ermöglicht, Kauf- undVerkauforders ohne die
Vermittlung durch Market-Maker festzulegen. ECNs wurden erstmals im
Jahr 1969 eingeführt. Das erste System war unter dem Namen„Instinet“
bekannt. Es wurde zunächst nur von Market-Makern für Transaktionen
untereinander verwendet.
Ausgelöst durch den Mangel an Liquidität, welcher den Zusammenbruch
im Jahr 1987 verursachte, wurden Gesetzte verabschiedet, welche die
Market-Maker verpflichteten, elektronische Orders zu respektieren.
Angestoßen durch diese Gesetze begann auch die Öffentlichkeit ECNs
zu verwenden. Momentan werden die meisten ausgeführten Orders
durch ECNs erteilt.
Aktienhändler, im Gegensatz zu Investoren, verwenden Trading-
Programme mit Direktzugriff, worauf wir später noch ausführlicher
eingehen werden. Programme mit Direktzugriff erlauben es Kauf- und
Verkauforders direkt an einen Market-Maker zu senden oder aber durch
eine Auswahl von ECNs. Eine andere populäre Option ist es, den Dienst
eines Brokers in Anspruch zu nehmen. Der Broker wählt automatisch
den am besten geeigneten Zugangskanal aus, basierend auf den Kosten
und der Ausführungsgeschwindigkeit.
Was hat das alles mit Ihnen zu tun?
Grundsätzlich müsste nichts von dem wirklich relevant für Sie sein.
Sie können ein Konto bei einem Broker eröffnen, Geld einzahlen und
lernen, wie man Aktien kauft und verkauft. So lange Sie nur kleine