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Der Börsenflüsterer | 467

Risiko- und Verlustmanagement

Zu Beginn sollten wir den Begriff „Risikomanagement“ definieren,
indem wir zwei Bereiche voneinander abgrenzen, welche von den
meisten Tradern fälschlicherweise zusammen in einen Topf geworfen
werden: Risikomanagement und Verlustmanagement. Der
korrekten Begriffsbedeutung nach hat die eigenständige Theorie des
Verlustmanagements rein gar nichts mit Risikomanagement zu tun.
Risiken müssen unter der Annahme betrachtet werden, dass ein
Teil unserer Trading-Aktivitäten zu Verlusten führen wird. Richtig
ausgeführtes Risikomanagement sollte unsereVerluste auf ein erträgliches
Maß reduzieren. Zum richtigen Umgang mit diesen Verlusten gelten
andererseits separate Regeln.
Bildlich gesprochen ist das Risikomanagement an sich der Plan, mit
welchem der Pilot einen Unfall zu vermeiden versucht, während
Verlustmanagement dem Piloten vorgibt,wie er im Falle eines Unfalls
eine Notlandung auszuführen hat.

Grundlegende Kapitalrisiken

Wie viel Geld haben Sie auf IhrTrading-Konto eingezahlt?Wie viel Prozent
dieses Kapitals sind Sie bereit zu verlieren? Ausgehend von dieser Zahl,
wie viel sind Sie bereit, in einem einzigen Trade zu verlieren? Bevor Sie
mit dem Trading beginnen, müssen Sie sich diese Fragen beantworten.
Dies hilft Ihnen dabei, Ihre Trading-Strategie festzulegen. Wir alle
unterscheiden uns in unseren Roten Linien, psychischen Fähigkeiten,
finanziellen Situationen und monetären Verpflichtungen.
Bestimmen Sie den Prozentsatz Ihres Kapitals, den Sie bereit sind, zu
verlieren. Diese Zahl ist Ihre erste Rote Linie. Ich kenne viele Trader,
die diese Rote Linie niemals für sich festgelegt haben. Sie werden sich
dessen erst dann bewusst, wenn sie diese tatsächlich erreichen. Dies ist
ein großer Fehler: Das Festlegen von Limits imVoraus wird Ihnen dabei
helfen, den psychischen Aspekt desTrading besser bewältigen zu können.
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