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414 | Die Rotkäppchenfalle
Chance, dass der Verkäufer weitere Aktien verkaufen wird. Dies
führt wiederum zu Panikverkäufen der Käufer und die Aktie wird
weit genug fallen, um Ihnen einen herben Verlust zu bescheren.
Was sollten Sie in diesem Fall tun? Zunächst untersuchen Sie den
Widerstandspunkt sehr gründlich. Analysieren Sie das Level-II-
Fenster ganz genau. Überprüfen Sie die zum Verkauf stehende
Aktienmenge und versuchen Sie den Verkäufer zu identifizieren.
Ist es ein Market-Maker, der konstant Aktien zum Verkauf stellt?
Oftmals ist es nicht ganz einfach, anhand des Level-II-Fensters
zu verwertbaren Ergebnissen zu gelangen, da Verkäufer ihre
Verkaufsorders verstecken können. Deshalb sollten Sie einen
sorgfältigen Blick auf das Zeit&Verkäufe-Fenster (Z&V) werfen.
Hier sehen Sie alle tatsächlich ausgeführten Transaktionen auf
einen Blick. Niemand ist in der Lage, die am Widerstandspunkt
verkaufte Aktienmenge zu verstecken! Sollte Ihnen auffallen, dass
eine signifikante Anzahl Aktien den Besitzer wechselt, ohne dass
Sie den Verkäufer klar identifizieren können, sollte Ihnen klar
werden, dass ein intelligenter Verkäufer am Werk ist, der seine
Absichten zu verschleiern sucht.
Wie verdienen wir in dieser Situation Geld?
Wie bereits erwähnt, ist der Kauf am Breakout hier keine gute
Idee. Doch der Kauf nach dem fehlgeschlagenen Breakout ist
eine ganz andere Geschichte. Warten Sie auf den Breakout und
den anschließenden Absturz. Kaufen Sie die Aktien, welche die
enttäuschten Käufer mit einemVerlust von 12 bis 25 Cent unterhalb
des Breakout-Punktes loswerden wollen. In den meisten Fällen kehrt
der Kurs wieder auf dasWiderstandslevel zurück und Sie können
Ihre Aktien zu einem Preis von ein bis zwei Cent unterhalb des
ursprünglichen Breakout-Punktes wieder verkaufen. Dies können
Sie unter Umständen mehrere Male wiederholen, solange die Aktie
noch nicht ausgebrochen ist. Dies ist eine sehr nette und einfache
Intraday-Scalping-Methode mit einer recht hohen Erfolgsquote.