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Der Börsenflüsterer | 401

ich also eine Aktie am Breakout kaufe, sollte ich nicht damit rechnen,
dass der Ausbruch des Kurses sonderlich stark ausfällt. Vielmehr wird
es ein sehr kurzer Breakout, der sehr schnell fehlschlägt. Dieser Mangel
an Vertrauen in die Stärke des Breakouts meinerseits bedeutet aber im
Umkehrschluss nicht, dass ich nicht doch bereit bin, einen schnellen
Gewinn von 10 bis 20 Cent zu erzielen und genauso schnell aus der
Aktie wieder auszusteigen. Die Mittagspause ist auch die Zeit, in der die
sogenannten Ein-Cent-Trader am aktivsten sind. Zu dieser Methode
später mehr.

•	 Handelsschluss
Dies ist die bestmögliche Zeit fürs Scalping.Während der letzten Stunde
vor Handelsschluss und insbesondere während der zweiten Hälfte
dieser Stunde, wächst dasVolumen noch einmal deutlich an, weil zum
Ende des Tages die institutionellen Fonds noch einmal besonders aktiv
werden. Das Problem dieser letzten Stunde ist die mangelnde Kontinuität.
Mit einer Fortsetzung von vielversprechenden Kursbewegungen
und Gewinnentwicklungen kann nicht gerechnet werden, weil der
Handel in Kürze geschlossen wird. Innerhalb dieses Zeitraumes sind
Umkehrformationen gewöhnlich am erfolgreichsten: Eine Aktie, die
beispielsweise stark gestiegen ist, wird sich wieder ein Stück weit
zurückziehen, da viele Anleger nun Teile ihres Gewinns einstreichen,
Risiken minimieren möchten oder auch einfach nur ruhig schlafen
wollen und deshalb einige ihrer offenen Trades schließen werden. Das
Gegenteil tritt bei einer stark fallenden Aktie auf. Leerverkäufer, die die
Aktie den ganzen Tag lang ins Minus gedrückt haben, streichen nun ihre
Gewinne ein, indem sie die Aktie zu einem geringeren Preis zurückkaufen
und dadurch dem Kurs wieder auf die Sprünge helfen.
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