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Der Börsenflüsterer | 293
können: Nehmen wir an, Sie besuchen ein exklusives Möbelgeschäft
und bestellen ein speziell für Sie angefertigtes Sofa.
Da dies eine Sonderanfertigung ist, ist davon auszugehen, dass das
Geschäft Ihr Sofa nicht sofort zum Mitnehmen im Lager stehen hat,
sondern Sie noch etwas auf Ihr Sofa warten müssen. Nehmen wir an,
der Verkäufer verkauft Ihnen das Sofa für $5000, nimmt Ihr Geld und
verspricht Ihnen die Lieferung innerhalb der nächstenWochen. Sobald
Sie das Geschäft verlassen haben, kontaktiert derVerkäufer den Hersteller
und bestellt das Sofa zu einem geringeren Preis als Sie bezahlt haben.
Sagen wir $4000. Einige Wochen später wird Ihr Sofa wie versprochen
geliefert.
Verstehen Sie es jetzt? In der ersten Phase verkauft derVerkäufer Ihnen ein
Sofa, welches das Geschäft nicht besitzt, für $5000 und bestellt (kauft) es
erst, als Sie den Laden schon verlassen haben. Kaufpreis für das Geschäft:
$4000. Bleibt ein netter Gewinn von $1000. Auf die Börse bezogen hat
das Geschäft einen Leerverkauf getätigt: Das Sofa wurde Ihnen zunächst
für einen hohen Preis verkauft und erst später vom Geschäft zu einem
günstigeren Preis eingekauft. Exakt das Gleiche passiert nicht nur mit
Sofas, Autos, etc., sondern auch mit Aktien. Das System funktioniert.Wie
kann man also Aktien verkaufen, die man nicht besitzt?
Beispiel eines Leerverkaufs von Checkpoint, CHKP