Page 24 - THE MARKET WHISPERER-Deutsch
P. 24
18 | Vorwort
Auf legalemWege gibt es nur begrenzte Möglichkeiten, in kurzer Zeit
das große Geld zu verdienen. Nach gründlicher Prüfung aller Optionen,
entschied ich mich für ein Gebiet, das mir schon immer am Herzen lag:
den Aktienhandel. Kurzfristige Handelsgeschäfte versprachen schnellen
Reichtum, ließ ich mir sagen.
Ich machte meine Sache gut. Sehr gut, um genau zu sein. Innerhalb
von fünf Jahren konnte ich die Hightech-Branche verlassen, alle meine
Schulden begleichen und mir eine sehr komfortable Situation schaffen. Ich
verwandelte ein Minus von mehreren Millionen in ein Plus von mehreren
Millionen. Ich lebte den Amerikanischen Traum. Der Aktienmarkt half
mir dabei, diesen Traum zu verwirklichen. Aber wie genau habe ich das
angestellt?
Es war härter, als ich dachte!
Bemerkenswerterweise verlaufen die Dinge zyklisch.Vor nur 13 Jahren
war ich noch ein fleißiger Angestellter in der Hightech-Branche ohne
die leiseste Ahnung vom Aktienmarkt. Das Einzige, was ich wusste, war,
dass dort große Mengen Geld hin und her bewegt werden. Ich war fest
entschlossen, mir mein Stück vom Kuchen zu sichern.
Mein erstes Problem, dem ich mich wie jeder, der erfolgreich sein will,
stellen musste, war die Frage: Sollte ich auf mein Gehalt verzichten? Sollte
ich das Risiko eingehen, meinen Job zu kündigen und etwas völlig Neues
auszuprobieren? Nur sehr wenige haben das Zeug dazu. Die meisten von
uns haben zu viel Angst und das aus gutem Grund. Mir war klar, wenn ich
meinenTraum verwirklichen wollte, musste ich dieses Risiko eingehen.
Damals dachte ich, Aktienhandel wäre ein Kinderspiel. Ich eröffnete
ein Konto bei einem Broker (dasWie undWarum erkläre ich später) und
dachte in meiner Naivität, dass ich erfolgreich billig kaufen und teuer
verkaufen könnte. Was war das Ergebnis des ersten Jahres? Ein Verlust
natürlich. Jetzt, zwölf Jahre später, weiß ich, dass ich keine Ahnung hatte.
Neben meinem Mangel an Erfahrung war ich auch noch arrogant. Für
die Profis war ich leichte Beute. Ich brauchte eineWeile, um zu erkennen,
dass es in jedem Börsendeal zwei Seiten gab: den Profi und den Idioten.
Während des ersten Jahres war ich meist letzteres.